Der Trend rund um Wiederverwendung und Energieeffizienz zieht sich weltweit durch, von Europa und Amerika bis nach Australien und Asien. Kürzlich hat sich auch Japan dieser wichtigen Bewegung angeschlossen. Der japanische Wirtschaftsverband Keidanren hat mit der Organisation einer Studienreise nach Europa, die auch einen Besuch in Amsterdam – einem Vorreiter der Kreislaufwirtschaft – beinhaltete, einen entscheidenden Schritt unternommen. Im Austausch mit der Europäischen Kommission und der florierenden Kreislaufwirtschafts-Start-up-Szene in den Niederlanden hat sich Frau Yumiko Noda, stellvertretende Vorsitzende von Keidanren, für die Initiative eingesetzt. Ihr Engagement gipfelte in der Einladung einer niederländischen Delegation nach Tokio.
Der Umstieg auf die Kreislaufwirtschaft ist schlau. Firmen weltweit merken immer mehr, dass Wiederverwertung von Materialien und Energie sparen nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Kosten senkt und den Profit erhöht. Aber unser aktuelles Wirtschaftssystem berücksichtigt die wahren Kosten der Ressourcenverschwendung nicht. Rohstoffe werden behandelt, als wären sie unendlich vorhanden, und alles hängt immer noch stark von fossilen Brennstoffen ab, obwohl die schlecht fürs Klima sind.
Historischer Kontext
Was treibt Frau Noda und ihre Kollegen eigentlich so an, sich für die Kreislaufwirtschaft einzusetzen? Japans Offenheit und der Wille, von unseren Erfahrungen zu lernen, sind beeindruckend. Historisch gesehen ist Japan seit Langem ein fester Handelspartner, bis zurück ins 17. Jahrhundert mit dem niederländischen Handelsposten Dejima in Nagasaki. Aber Geschichte hin oder her, durch Japans zukunftsorientierte und technikbegeisterte Kultur ist die Kreislaufwirtschaft wie gemacht für das Land.
Der japanische Bausektor
Der japanische Bausektor ist dem europäischen in vielerlei Hinsicht ähnlich. Beide Branchen sind, genau wie ihre Pendants, tief mit der Gesellschaft verwurzelt – durch Immobilien, Infrastruktur und Handwerk. Trotz regionaler Unterschiede ist die weltweite Prägung des modernen Bauens unübersehbar. Das fängt schon bei den Materialien an: Stahl, Glas und Zement werden überall verwendet. Auch internationale Zulieferer und Immobiliendienstleistungen findet man auf der ganzen Welt. So spiegelt der japanische Bausektor den europäischen wider, obwohl die Länder meilenweit voneinander entfernt liegen.
Ehrgeiz und Möglichkeiten
Unser Ziel in Japan war es, unsere Erfahrungen und Erkenntnisse beim Umbau der europäischen Wirtschaft in Richtung Kreislaufwirtschaft zu teilen. Diesen Austausch haben wir bereits mit zwei zukunftsweisenden Partnern in Japan begonnen: der Taisei Corporation und der Keio Universität.
- Taisei, ein führendes Bauunternehmen, ist sehr daran interessiert, seine Erfahrungen mit unserer Madaster-Plattform zu teilen.
- Die Keio Universität hat Madaster in ihr nationales Smart-City-Projekt unter der Leitung von Professor Tanaka integriert. Dies unterstreicht die Bedeutung von Lernen und Erforschen.
Diese Pilotprojekte haben eine Welle der Begeisterung ausgelöst, nicht nur bei Taisei und Keio, sondern auch bei Madaster. Der Schwung wächst, um die Themen zu skalieren – den Umfang zu erweitern, mehr Akteure einzubeziehen und zusätzliche Projekte zu starten. Die kommende Weltausstellung 2025 in Osaka mit dem niederländischen Pavillon „A New Dawn“ von Thomas Rau bietet eine ideale Plattform für diesen Austausch von Ideen und Praktiken.
Madaster Japan? Auf jeden Fall!
Madaster spielt eine Schlüsselrolle beim Wandel der Bauwirtschaft, in der Wiederverwendung und Energieeffizienz zum Standard werden. Unsere digitalen Werkzeuge ermöglichen die Berichterstattung über die Umweltbilanz, die Messung des Wiederverwendungspotenzials und die Berechnung des Restwertpotentials von Materialien. So entstehen neue Geschäftsmöglichkeiten für Eigentümer, Planer, Bauherren und Hersteller. Die Expansion von Madaster nach Japan ist nicht nur ein Ziel, sondern die logische Fortsetzung unserer Zusammenarbeit mit der innovativen Immobilien- und Baubranche Japans.
Gerne können Sie sich bei uns melden, wenn Sie mehr über unsere Plattform, unsere Initiativen in Japan oder mögliche Kooperationsmöglichkeiten erfahren möchten.
Ein Beitrag von Pablo van den Bosch – Board Member Madaster
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